Sicherheit auf Kreuzfahrtschiffen

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Rettungsboote der MSC Armonia
Rettungsboote der MSC Armonia

Allgemein

Sicherheitshinweise an der Kabinentür auf der MSC Seaside
Sicherheitshinweise an der Kabinentür auf der MSC Seaside

Grundsätzlich ist zu sagen das Schiffe statistisch gesehen zu den sichersten Verkehrsmitteln der Welt zählen.

Für die Sicherheit an Bord gibt es viele strenge Regularien und regelmäßige Trainings der Crew.

Zunächst sind die Schiffe selbst nach strengen Regularien gebaut, vollgepackt mit hochmoderner Technik, ausgestattet mit einer großen Anzahl an Sicherheitsmechanismen sowie für den Notfall eine große Anzahl lebensrettender Gegenstände wie Rettungsboote und Rettungswesten. Die Mitarbeiter an Bord durchlaufen strenge Ausbildungen und müssen wöchentlich Notfallübungen durchführen. Das Schiff selbst ist zudem mit einer großen Anzahl an Überwachungskameras ausgestattet welche 24/7 überprüft werden.

SOLAS

SOLAS ist die Abkürzung für International Convention for the Safety of Life at Sea, 1974. Es handelt sich hierbei um eine UN-Konvention zur Schiffssicherheit. Die ursprüngliche Fassung wurde als Reaktion auf den Untergang der RMS Titanic im Jahr 1912 verfasst. Das aktuellste Ergänzungsprotokoll trat am 01.01.2020 in Kraft und enthält Erkenntnisse aus dem Unfall der Costa Concordia in 2012.

Die Konvention regelt zahlreiche Aspekte der Sicherheit im Seeverkehr und enthält verbindliche Bestimmungen. Sie regelt u.a. auch die Notwendigkeit der Seenotrettungsübungen.

Sicherheitskontrollen

Vor dem Betreten des Schiffes werden sowohl Gepäck als auch Gäste, ähnlich wie am Flughafen, durchleuchtet und überprüft. Neben der Prüfung des Tickets, Reisepasses und ggf. Versicherungen werden Gäste nach verbotenen Gegenständen wie Waffen aber auch Flüssigkeiten durchsucht.

Seenotrettungsübung

MSC Sicherheitsvideo

Die Teilnahme an der Seenotrettungsübung ist für alle Passagiere einer Kreuzfahrt Pflicht. Diese wird in SOLAS geregelt und wurde als Reaktion auf den Untergang der RMS Titanic beschlossen.

Die Handhabung der Seenotrettungsübung ist je nach Reederei unterschiedlich. Bei MSC Cruises bspw. schaut sich der Gast auf der Kabine im TV das Sicherheitsvideo an und besucht sobald der Alarm ertönt die Assembly Station (auf der Cruise Card angegeben) und lässt dort die Cruise Card scannen. Die Rettungsweste muss nicht angezogen werden. Die Übung muss am Einschiffungshafen und vor Abfahrt durchgeführt werden.

Schiffsarzt

An Bord von Kreuzfahrtschiffen gibt es immer ein Schiffsarzt bzw. ein medizinisches Zentrum. Es gibt hier eine reguläre Sprechstunde, im Notfall sind diese aber 24h verfügbar.

Die medizinischen Leistungen an Bord sind nicht im Reisepreis inkludiert und werden meist auch nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Ausnahme ist wenn das Schiff unter einer EU-Flagge fährt wie bspw. die Costa und AIDA Schiffe unter italienischer Flagge oder MSC Cruises Neubauten unter maltesischer Flagge. Dann können die Kosten später bei der Krankenkasse zur Übernahme eingereicht werden.

Zudem übernehmen viele Auslandsreisekrankenversicherungen die Kosten. Schauen Sie vorab am besten in Ihren Versicherungsleistungen oder kontaktieren Sie das Versicherungsunternehmen und fragen ob diese Leistungen übernommen werden. Grundsätzlich empfehle ich immer eine Auslandsreisekrankenversicherung abzuschließen, entweder direkt mit der Buchung der Reise oder separat bei Menschen die viel Reisen eine für das ganze Jahr.

Zudem empfehle ich notwendige Medikamente sowie eine Standard Hausapotheke unbedingt selbst mitzubringen. Die Auswahl der Medikamente beim Schiffsarzt sind sehr begrenzt.

Corona

Infektionksrankheiten können sich auf Kreuzfahrtschiffen sehr schnell ausbreiten. Reedereien haben ein großes Interesse daran dies zu vermeiden um weiterhin sicher Gäste befördern zu können und zu dürfen. Während unserer ersten Kreuzfahrt während der Pandemie gab es strenge Regeln hinsichtlich Masken in öffentlichen Bereichen zu tragen, vollständige Impfpflicht für alle Gäste, tägliches Fiebermessen und Pflicht zur Desinfektion der Hände vor Betreten der Restaurants.

Was passiert mit Passagieren die auf dem Schiff an Corona erkranken? Das hängt von der Reederei und der Route ab. Im Dezember 2022 schreibt bspw. Costa Cruises das an Bord mit Corona erkrankte Passagiere in einer Kabine isoliert werden bis diese genesen sind oder der Ausschiffungshafen erreicht wird. Passagiere die auf dem Schiff kontakt mit einer an Corona erkrankten Person hatten gibt es keine Isolierungspflicht. Diese müssen jedoch 5 Tage lang eine FFP2-Maske tragen sowie Mahlzeiten in der Kabine einnehmen (bei Südamerika Kreuzfahrten 10 Tage).

Die Corona-Regeln und Pandemie selbst ist nach wie vor sehr dynamisch. Regelungen ändern sich immer wieder. Ich empfehle sich vorab bei Reederei und/oder Reisebüro über die derzeitigen Bestimmungen an Bord sowie am Reiseziel zu informieren. Eine gute Informationsquelle ist bspw. auch immer das Auswärtige Amt.

Person über Bord

Immer mal wieder erscheint in den Nachrichten ein Artikel über eine vermisste Person oder eine Person die über Bord gefallen ist.

Für den unwahrscheinlichen Fall das eine Person über Bord fällt gibt es das sogenannte Mann-über-Bord-Manöver (MOB). Dieses umfasst alle Maßnahmen um Menschen die ins Wasser gefallen sind schnell zu retten. Dieses Manöver wird regelmäßig von der Crew trainiert. Wichtig ist es das sofort die Crew über den Vorfall alarmiert wird.

Rettungsboote

Eventuell haben Sie sich auch schon einmal gefragt ob es genügend Rettungsboote auf Kreuzfahrtschiffen gibt. Es müssen, international verpflichtend, 25% mehr Plätze auf Rettungsmitteln zur Verfügung stehen als es Passagiere an Bord gibt. D.h. gegenüber vier Passagieren stehen fünf Plätze. Diese müssen nicht zwingend auf Rettungsbooten zur Verfügung stehen sondern können bspw. auch auf Rettungsinseln sein. Rettungsinseln nehmen an Bord deutlich weniger Platz in Anspruch als Rettungsboote.

Fazit

Schiffe gehören zu den sichersten Verkehrsmitteln der Welt. Es gibt eine große Reihe an Anforderungen und Konventionen an die sich Reedereien halten müssen und die regelmäßig überprüft werden. Zudem gibt es an Bord geschultes medizinisches Personal und Gäste werden vor betreten des Schiffes auf verbotene Gegenstände überprüft.