Überblick
Ende September 2021 war ich mit der MSC Seaside ab Genua im westlichen Mittelmeer unterwegs. Im folgenden meine persönliche Erfahrung mit der Reederei MSC Cruises, dem Kreuzfahrtschiff MSC Seaside und der Route.
Detaillierte Informationen und Bilder zur MSC Seaside habe ich in diesem Beitrag zusammengefasst.
Allgemeine Tipps und Informationen zur Reederei MSC Cruises habe ich hier zusammengefasst.
Route
Die 8-tägige (7 Nächte) Kreuzfahrt startete in der Hafenstadt Genua in Italien und führte zunächst nach Marseille in Frankreich. Nach einem Seetag legte das Schiff in Syrakus und danach in Taranto, beide in Italien, an. Nach einem weiteren Tag auf See ging es nach Civitavecchia, in der Nähe von Rom, und schließlich zurück nach Genua.
Im Detail sah die Route wie folgt aus:
Tag 1 | Genua, Italien |
Tag 2 | Marseille, Frankreich |
Tag 3 | Seetag |
Tag 4 | Syrakus, Italien |
Tag 5 | Taranto, Italien |
Tag 6 | Seetag |
Tag 7 | Civitavecchia, Italien |
Tag 8 | Genua, Italien |
MSC Seaside
Die MSC Seaside wurde 2016 in der Werft von Fincantieri gebaut und 2017 in Dienst gestellt. Der Bau des Schiffes hatte ca. 700 Millionen Euro gekostet. Getauft wurde das Schiff 2017 in Miami von der italienischen Schauspielerin Sophia Loren.
Das Schiff gehört zur neuen Seaside-Klasse und bietet auf einer Länge von 323 Metern in 2.017 Kabinen eine Kapazität für bis zu 5.331 Passagiere und einer Besatzung von 1.413 Personen. Es gehört damit zu den größeren Schiffen in der MSC-Flotte. Schwesterschiff der MSC Seaside ist die MSC Seaview. Diese wurde 2018 in Dienst gestellt. Die MSC Seashore und Seascape gehören zur Seaside-Evo-Klasse. Diese beruht auf der Seaside-Klasse, sind jedoch nochmal größer.
Das Schiff bietet eine Vielzahl von Unterhaltungs- und Freizeitmöglichkeiten, darunter mehrere Pools, ein Fitnesscenter, ein Spa, ein Theater und eine Reihe von Bars und Restaurants.
Konzipiert wurde das Schiff für wärmere Fahrtgebiete, dies ist an der großen Anzahl an Außenflächen bemerkbar. Es gibt sehr viele Sitzmöglichkeiten im Außenbereich und unter anderem auch eine beeindruckende Infinity Bridge am Heck.
Technische Details
BRZ | 153.516 Tonnen |
Anzahl Kabinen | 2.017 |
Anzahl Passagiere | 5.331 |
Anzahl Besatzung | 1.413 |
Max. Geschwindigkeit | 21,3 Knoten |
Länge / Breite / Höhe | 323m / 41m / 72m |
Mehr Details und Informationen zur MSC Seaside habe ich auch auf dieser Seite zusammengefasst.
Die Reise
Corona
Die Reise fand im September/Oktober 2021 statt, inmitten der Corona Pandemie. Die Kreuzfahrtindustrie ist nach den Lockdowns erst langsam wieder angefahren, entsprechend streng waren die Regelungen an Bord. Ich möchte einen kurzen Überblick über die wesentlichen Regelungen geben, da diese auch Auswirkungen auf die Reise hatten.
- Gäste müssen vollständig geimpft sein
- Eine COVID-19 Versicherung musste bei Einschiffung vorgelegt werden
- Bei der Einschiffung wird ein COVID-19 Schnelltest durchgeführt
- Tägliche Temperaturmessung
- Maskenpflicht in öffentlichen Bereichen
- Keine individuellen Landgänge möglich – nur organisierte Ausflüge via MSC Cruises
Da keine individuellen Landgänge möglich waren, waren wir abhängig von den organisierten Ausflügen und konnten nicht auf eigene Faust die Häfen erkunden. Das ganze wurde auch sehr streng gehandhabt. Wir hatten von Gästen mitbekommen welche ihre Ausflugsgruppe kurz verlassen hatten und deshalb später nicht mehr an Bord durften.
Anreise nach Genua
Wir sind mit dem eigenen Auto einen Tag vor Einschiffung nach Genua gefahren. Unser Auto haben wir auf einem vorab online reservierten Stellplatz am Hafen geparkt und eine Nacht im Holiday Inn Genoa City verbracht. Das Hotel befindet sich unmittelbar am Hafen und kann ich nur weiterempfehlen. Die Zimmer waren sehr geräumig und sauber und das Personal sehr freundlich. In der Nähe des Hotels befand sich eine Metro Station mit der die Innenstadt von Genua schnell erreichbar war.
Mehr Details zum Hafen Genua sowie Sehenswürdigkeiten in der Stadt gibt es in meinem Beitrag hier.
Tag 1: Einschiffung in Genua
Am Tag der Einschiffung haben uns die Mitarbeiter vom Parkplatz zum MSC Cruises Terminal gebracht. Dort wurden vor dem Gebäude unsere Koffer entgegengenommen. Im Gebäude wurden unsere Unterlagen und Versicherungen geprüft sowie unsere Cruise Card ausgehändigt.
Die Cruise Card ist Zimmerschlüssel und gleichzeitig Zahlungsmittel an Bord des Schiffes. Auf der Cruise Card ist neben Schiff und Klasse („Bella“) auch das Restaurant inkl. Essenszeit und Tisch sowie die Kabinennummer und Assembly Station zu finden. Die Assembly Station (auf deutsch Sammelpunkt) ist der Versammlungspunkt im Notfall und für die Seenotrettungsübung.
Nach einer kurzen Wartezeit wurden COVID-19-Schnelltests durchgeführt und wir durften das Schiff betreten. Die Einschiffung wurde in vielen Gruppen mit festen Zeitslots durchgeführt um sicherzustellen das nicht zu viele Menschen auf einmal im Terminal warten.
An Bord wurden wir von vielen Mitarbeitern begrüßt, die uns zunächst Getränkepakete verkaufen wollten. Ich persönlich empfand das ganze als ziemlich aufdringlich und unangenehm. Mir wäre es lieber gewesen wenn mir jemand Orientierung gibt und mir den Weg zur Kabine erklärt.
Nach dem Betreten des Schiffes standen wir direkt im großen Atrium das sich über mehrere Decks erstreckt.
Dort wurde bereits Live Musik gespielt und wir tranken zunächst einen Kaffee an der Bar. Nach dem Kaffee machten wir uns auf Suche nach unserer Balkonkabine.
An vielen Stellen an Bord gibt es Deckpläne um den Überblick nicht zu verlieren. Insbesondere auf großen Schiffen wie der MSC Seaside können die Laufwege sehr weit sein. Die Kabinen auf der MSC Seaside erstrecken sich von Deck 9 bis Deck 15. Ich empfehle auf jeden Fall einmal den Aufzug im Atrium zu verwenden für einen tollen Blick sowie den Aufzug im hintersten Bereich des Schiffes mit einem grandiosen Panorama Blick auf das Meer.
Die Balkonkabine war überraschend geräumig. Neben einem Doppelbett gab es auch eine Couch. Die Einrichtung war modern und sauber. Das Bad war ausreichend groß und bietet viele Ablagemöglichkeiten. Auch für die Klamotten gab es mehr als genug Platz im Kleiderschrank. Die Koffer passten perfekt unter das Bett, so dass diese nach dem Auspacken kein Platz in der Kabine in Anspruch nahmen.
In den Unterlagen die wir im Terminal am Hafen erhalten hatten, war bereits die Seenotrettungsübung angekündigt. Wir schauten also das Sicherheitsvideo an Bord und als der Alarm ertönte sind wir zu unserer Assembly Station gelaufen um die Cruise Card scannen zu lassen. Die Rettungswesten mussten wir nicht anziehen. Mit dem Scan der Cruise Card war die Seenotrettungsübung erledigt.
Am späten Nachmittags ertönte nach betätigen des Schiffshorns das Auslauflied von MSC Cruises von Andrea Bocelli „Time to Say Goodbye (Con te partirò)“ und das Schiff bewegte sich aus dem Hafen von Genua in Richtung Marseille.
Am ersten Abend waren wir im Restaurant mit Bedienung essen. Bei MSC kann man grundsätzlich zwischen dem Buffet Restaurants und den Restaurant entscheiden. Für jeden Passagier ist grundsätzlich am Abend ein Tisch im Restaurant mit Bedienung reserviert. Dennoch können Sie wenn Sie wollen auch ins Buffet Restaurant gehen. Es gibt zwei Essenszeiten für das Restaurant mit Bedienung, eine späte und eine frühe Tischzeit. Wir hatten einen Tisch zur frühen Tischzeit, diese war um 19.30 Uhr. Unsere beiden Kellner stellten sich uns vor und waren während der gesamten Kreuzfahrt jeden Abend für uns zuständig. Diese waren wirklich sehr aufmerksam und freundlich. Das Essen war von sehr guter Qualität und abwechslungsreich. Es gab jeden Abend drei Gänge und zu jedem Gang konnte aus verschiedenen Gerichten gewählt werden. Zusätzlich gab es eine Reihe an festen Standard Gerichten falls in den drei Gängen nichts dabei war.
Tag 2: Marseille, Frankreich
Am zweiten Tag stand Marseille in Frankreich an.
Marseille ist die älteste und zweitgrößte Stadt Frankreichs. Sie ist eine bekannte Hafenstadt und liegt in Südfrankreich. Derzeit leben ca. 860.000 Menschen in der Stadt. Schon seit Gründung um 600 vor Christus ist Marseille eine wichtige Seefahrerstadt und Zentrum für Einwanderung und Handel.
Bereits am frühen Morgen lief die MSC Seaside in den Hafen von Marseille in Frankreich ein. Wir waren währenddessen beim Frühstück im Buffet Restaurant und bestaunten die beiden Costa Cruises Schiffe die bereits im Hafen von Marseille lagen.
Die meisten großen Kreuzfahrtschiffe legen im großen Hafen (Grand Port Maritime de Marseille) an. Dieser ist ca. 8 km vom Stadtzentrum entfernt. Um vom großen Hafen in die Innenstadt zu gelangen gibt es entweder Shuttlebusse der Reederei oder öffentliche Busse die am Hafen halten. Alternativ besteht auch die Möglichkeit mit einem Taxi in die Stadt zu fahren.
Auf dem Plan für heute stand ein geführter Stadtrundgang zu Fuß durch Marseille. Die Tickets mit weiteren Informationen zum Treffpunkt mit dem Guide haben wir am Vorabend auf die Kabine gebracht bekommen. Die Landausflüge wurden in nummerierten Gruppen aufgeteilt und hatten unterschiedliche Treffpunkte. An den Treffpunkten wurde die Nummer der Gruppe aufgerufen und das Schiff gemeinsam mit einem MSC Cruises Mitarbeiter verlassen. Draußen wartete ein Bus mit unserem Guide. Wir fuhren dann mit dem Bus zum alten Hafen von Marseille und dort begann der Standrundgang zu Fuß.
Vom alten Hafen ging es am Museum der Zivilisationen Europas und des Mittelmeers vorbei zur Kathedrale von Marseille. Anschließend ging es zum Museum und Kulturzentrum Vieille Charité und in das historische Viertel Le Panier.
Im Viertel Le Panier gibt es eine große Anzahl von Street Art, Cafés und kleinen Handwerksläden.
Sehenswürdigkeiten in Marseille:
- Alter Hafen (Vieux Port)
- Le Panier (Altstadtviertel mit Streetart und Cafés)
- Kathedrale von Marseille
- Palais Longchamp
- Notre-Dame-de-la-Garde
- Museum der Zivilisationen Europas und des Mittelmeers
Im Anschluss daran ging es zurück zum alten Hafen und mit dem Bus zum Schiff.
Der Stadtrundgang dauerte insgesamt ca. 3 Stunden und kostete 40€ pro Person.
Meiner Meinung nach eine durchaus sehenswerte Stadt, insbesondere für Menschen die Streetart mögen ist das Viertel Le Panier sehr sehenswert. Für einen mehrtägigen Urlaub würde ich jedoch nicht nach Marseille fahren.
Tag 3: Seetag
Der erste von insgesamt zwei Seetagen an Bord stand an.
Wir starteten den Tag mit einem Frühstück im Buffet Restaurant und genossen dieses bei gutem Wetter im Außenbereich. Anschließend hatte ich das Fitnessstudio ausprobiert. Dieses bot eine große Auswahl an hochmodernen Geräten an. Handtücher standen kostenlos zu Verfügung.
An Seetagen gab es ein sehr großes Unterhaltungsprogramm an Bord für alle Geschmäcker. In vielen Lounges wurde Live Musik gespielt, es gab Tanzkurse, Quizze, Bingo, Shows im Theater und vieles mehr. Es wurde wirklich viel geboten und wir waren den ganzen Tag damit beschäftigt das Schiff zu erkunden.
Im folgenden ein paar Impressionen von der MSC Seaside.
Insbesondere die Swarovski Treppen im Atrium haben mich und viele andere Gäste begeistert. Es war wohl das Fotomotiv auf dem Schiff.
Tag 4: Syrakus, Italien
Am vierten Tag ging es in die sizilianische Stadt Syrakus. Die Stadt liegt an der Ostküste Siziliens und hat ca. 120.000 Einwohner.
Die Kreuzfahrtschiffe legen am großen Hafen (Porto Grande) in Syrakus an. Von dort ist es möglich gemütlich in die Altstadt oder in die Neustadt zu laufen. In die Altstadt gelangt man über die Brücke Ponte Nuovo. Die Brücke verbindet die Neustadt mit der Altstadt welche sich auf der Insel Ortygia befindet. Zum Apollontempel in der Altstadt sind es bspw. ca. 700 m, also zu Fuß 8-10 Minuten. In die Neustadt ist es etwas weiter, zum Archäologischen Park sind es ca. 2 km.
Die MSC Seaside legte am frühen morgen in Syrakus an. Von der Balkonkabine hatten wir bereits am frühen morgen einen ersten Blick auf den Yachthafen und die Altstadt von Syrakus.
Auch bei unserem Stopp in Syrakus wollten wir nicht an Bord bleiben sondern die Stadt erkunden. Wir hatten deshalb einen Landausflug mit MSC gebucht. Es handelte sich hierbei um eine geführte Tour durch die Altstadt zu Fuß. Wie bei den organisierten Landausflügen davor auch wurden wir in eine Gruppe mit einem festen Zeitslot und Treffpunkt eingewiesen und verließen das Schiff gemeinsam mit unserem Guide.
Anschließend ging es gemeinsam mit dem Guide vom Hafen über die Ponte Nuovo in die Altstadt. Wir schlenderten zum Appollontempel um mehr über die Geschichte und Bedeutung der Stadt in der Antike zu erfahren. Dann ging es durch die engen Gassen zum Fontana di Diana und zur Kathedrale. Die Kathedrale von Syrakus inkorporiert Teile eines antiken Tempels (bspw. sichtbar in der linken Seitenwand) und ist sehr sehenswert. Auf dem Vorplatz gibt es mehrere Souvenir-Geschäfte sowie Cafés.
Nun ging es weiter zu Fuß am Erzbischöflichen Palais vorbei zum Fonte Aretusa. Es handelt sich hierbei um eine natürliche Süßwasserquelle in der Papyrusstauden wachsen.
Besonders sehenswert in der Altstadt von Syrakus ist meiner Meinung nach:
- Allgemein die Altstadt
- Apollontempel
- Fontana di Diana
- Kathedrale von Syrakus
- Fonte Aretusa
In der Neustadt besonders sehenswert:
- Parco Archeologico della Neapoli (Archäologischer Park)
- Tecnoparco Museo di Archimede (Open-Air Museum zur Veranschaulichung der Konzepte von Archimedes)
- Museo Archeologico Regionale Paolo Orsi (Museum mit griechischen & römischen Funden)
- Catacombe di San Giovanni (Katakomben mit Gräbern und Sarkophagen unter einer alten Kirche)
- Santuario delle Madonna delle Lacrime (Imposante moderne Kirche)
Rückblickend war Syrakus mein Lieblingsstop auf der Reise. Die gemütlich zu Fuß zu erreichende Altstadt ist eine richtige Perle mit vielen schönen alten Gebäuden. In der Neustadt gibt es eine Reihe an antiken Sehenswürdigkeiten wie bspw. das Teatro Greco im archäologischen Park zu entdecken.
Mehr Details zum Hafen in Syrakus habe ich in diesem Beitrag zusammengefasst.
Tag 5: Taranto, Italien
Tarent, auch italienisch Taranto genannt, ist eine Stadt in Apulien mit knapp 200.000 Einwohnern. Die wirtschaftliche Bedeutung der Stadt wird bereits bei der Einfahrt in den Hafen schnell ersichtlich. Während unserer Einfahrt haben wir eine unzählige Anzahl an Tankschiffen passiert. Der Hafen hat hier eine große wirtschaftliche Bedeutung.
Auf dem Programm stand in Tarent ein geführter Rundgang mit Besuch des Castello Aragonese, der Kathedrale von Tarent sowie dem Museo Diocesano di Arte Sacra (MuDi). Ursprünglich wollte ich das bekannte archäologische Museum sowie ggf. das Spartan Museum besuchen. Leider durften wir aufgrund der Corona Verordnung wie anfangs beschrieben nicht auf eigene Faust die Stadt erkunden und der geführte Ausflug zum archäologischen Museum wurde mangels Teilnehmeranzahl abgesagt.
Der Ausflug startete mit einer kurzen Busfahrt vom Schiff zum Castello Aragonese.
Tarent ist eine schöne italienische Stadt. Insbesondere die Kathedrale und das Castello sind sehr sehenswert. Ich hoffe das ich bei einem nächsten Besuch noch das archäologische Museum sowie das Spartan Museum erkunden kann.
Tag 6: Seetag
Am letzten Seetag genossen wir früh morgens vom Außendeck den Sonnenaufgang und beobachteten die vielen Mitarbeiter die das Deck reinigten und die Liegen für die Gäste vorbereiteten.
Das Schiff selbst war noch fast komplett Menschenleer. Perfekt um das Schiff in aller Ruhe zu erkunden und Bilder aufzunehmen.
Auch im Atrium waren noch keine Menschen unterwegs. Die Treppen im Atrium sind mit Swarovski Steinen bestückt. Abends gibt es hier auch Live Musik.
An Seetagen ist der gesamte Tag mit Tanzstunden, Live Musik, Vorstellungen bzw. Events im Theater und Spielen vollgepackt. Es gibt eine Menge zu tun, wir waren u.a. beim Bingo und bei einer Live Koch Show im Theater. Hier traten drei Gäste gegeneinander an und mussten aus vorgegebenen Zutaten ein Gericht kochen. Drei Köche vom Schiff probierten und bewerteten die Gerichte und wählten den Gewinner.
Tag 7: Civitavecchia, Italien
Am vorletzten Tag lag das Schiff in Civitavecchia an.
Die meisten Passagiere fuhren machten einen organisierten Ausflug nach Rom. Rom ist in ca. 1h mit Bus oder Zug vom Hafen aus erreichbar.
Da wir bereits einen Rom Städtetrip für den Winter geplant hatten, entschieden wir uns für einen alternativen Ausflug. Es ging für uns in das ca. 1.5h Fahrt entfernte Cività di Bagnoregio.
Cività di Bagnoregio ist ein auf einem Felsen gelegenes kleines Dorf das lediglich über eine 250 Meter lange Fußgängerbrücke erreichbar ist.
Das Dorf hat heute nur noch 11 Einwohner und gehört zu den „sterbenden Städten“ Italiens. Hierbei handelt es sich um hunderte Orte in Italien die nur sehr erreichbar sind und in denen immer weniger Menschen leben.
Heute ist der Ort jedoch ein beliebtes Ausflugsziel und meiner Meinung nach sehr sehenswert. Bereits der erste Anblick auf das Dorf ist sehr beeindruckend.
Anschließend fuhren wir in den ca. 25 min entfernten Ort Montefiascone am Lago di Bolsena.
In Montefiascone gibt es zwei tolle Kirchen zu bewundern. Zum einen die Basilica di Santa Margherita (ersten zwei Bilder). Diese Renaissancekirche wurde im 17. Jahrhundert fertiggestellt und hat den Grundriss eines Oktogons. 1943 erhob Papst Pius XII. die Kirche zur Basilica minor. Basilica minor ist ein Ehrentitel welcher durch den Papst für bedeutende Kirchengebäude verliehen werden kann.
Auch die zweite Kirche, die Basilica of Saint Flavian, trägt den Titel Basilica minor. Die Kirche ist dem Märtyrer San Flaviano gewidmet und wurde im 11. Jahrhundert errichtet. Besonders beeindruckend sind die vielen alten Fresken an den Wänden.
Zudem ist in der Kirche der Grabstein von Johannes Fugger mit dem Zusatz „Est est est“. Mit Est! Est!! Est!!! di Montefiascone wird heute ein Wein mit kontrollierter Herkunftsbezeichnung aus der Provinz Viterbo bezeichnet. Der Begriff soll wohl daher stammen das Fugger einen Diener auf seinem Weg nach Rom vorausgeschickt hatte, der bei allen Gasthöfen mit gutem Wein das Wort „est“ an die Tür schreiben sollte. In Montefiascone hatte ihm der Wein so gut geschmeckt, das er drei mal „est“ anschrieb. Fugger soll sich dort zu Tode getrunken haben weshalb auf seiner Grabplatte „Est est est“ steht.
Nach einem inkludiertem Mittagessen ging es mit dem Bus zurück zum Schiff.
Alle Details zum Hafen in Civitavecchia sowie Ausflugsmöglichkeiten habe ich hier zusammengefasst.
Tag 8: Ausschiffung Genua
Am frühen morgen lief die MSC Seaside bereits wieder in den Hafen von Genua ein und nach dem Frühstück stand die Ausschiffung an. Die Ausschiffung erfolgte in Gruppen, jeder war eine gewisse Uhrzeit zugewiesen. Sobald die Gruppe aufgerufen worden ist konnten wir das Schiff verlassen. Die am Vorabend auf den Gang gestellten Koffer warteten bereits im Hafenterminal auf die Besitzer. Anschließend wurden wir vor dem Gebäude vom Parkplatz Transfer empfangen welcher uns zur Parkgarage fuhr. Von dort fuhren wir direkt nach Hause Richtung Stuttgart.
Fazit
Die Kreuzfahrt mit der MSC Seaside durch das westliche Mittelmeer war meine erste Kreuzfahrt mit MSC Cruises und hatte es mir sehr angetan. Das internationale Publikum, die tolle Gastronomie und das hoch moderne Schiff haben diese Reise, trotz der Einschränkungen durch Corona, unvergesslich gemacht. Wir haben tolle Menschen kennengelernt und auf den Ausflügen schöne Orte entdeckt. Gestört hatte mich lediglich die lange Wartezeit an der Rezeption. Wir hatten Schwierigkeiten mit dem Getränkepaket und mussten an der Rezeption immer mind. 20 Minuten warten und das obwohl das Schiff wegen Corona nicht voll ausgelastet war. Auf kleineren Schiffen wie bspw. der MSC Armonia gab es an der Rezeption nie Wartezeiten. Eventuell war dies aber auch den Umständen durch die Corona Pandemie oder einem kürzlichen Crew Wechsel geschuldet.
Im Großen und Ganzen kann ich dennoch sowohl MSC Cruises als auch die MSC Seaside weiterempfehlen.