Kotor auf eigene Faust: Ein Guide für unvergessliche Erlebnisse in Montenegro

by admin
Marella Explorer im Hafen von Kotor in Montenegro
Marella Explorer im Hafen von Kotor in Montenegro

Allgemein

Kotor ist eine bezaubernde Stadt mit etwa 23.500 Einwohnern, die sich am südöstlichen Ende der Bucht von Kotor in Montenegro erstreckt. Diese fjordartige Bucht ist fast 30 km lang und gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe. Die inneren Buchten von Risan und Kotor sind für ihre atemberaubenden Landschaften und historischen Stätten bekannt.

Montenegro selbst hat rund 619.200 Einwohner und grenzt an Kroatien, Bosnien und Herzegowina, Serbien, Kosovo und Albanien. Die Amtssprache ist Montenegrinisch, und die Hauptstadt des Landes ist Podgorica. Obwohl Montenegro kein EU-Mitglied ist und nicht zur Europäischen Währungsunion gehört, wird der Euro als offizielle Währung verwendet, wobei das Land keine eigenen Euromünzen prägen darf.

Kotor und Montenegro sind unverzichtbare Highlights bei einer Kreuzfahrt im Mittelmeer. Die Einfahrt in die Bucht von Kotor ist ein unvergessliches Erlebnis, das Sie vom Deck Ihres Kreuzfahrtschiffes genießen sollten.

Hafen von Kotor

Das Kreuzfahrtschiff AIDAblu der Reederei AIDA Cruises im Hafen von Kotor
AIDAblu im Hafen von Kotor

Der Hafen von Kotor ist relativ klein und bietet eine charmante Kulisse für Kreuzfahrtschiffe. Sollte Ihr Schiff zu groß sein oder bereits ein anderes Schiff am Hafen liegen, kann es erforderlich sein, in der Bucht zu ankern und die Passagiere mit Tenderbooten an Land zu bringen. Wenn Ihr Schiff jedoch direkt am Hafen anlegt, sind es nur wenige Schritte bis zur Altstadt.

Bei unserem Besuch lag die Marella Explorer im Hafen, während die AIDAblu in der Bucht ankern musste. Nachdem die Marella Explorer den Hafen verlassen hatte, legte die AIDAblu an, um die Gäste ohne Tenderfahrten an Land zu bringen.

Sehenswürdigkeiten in Kotor

Blick auf die Bucht von Kotor mit zwei Kreuzfahrtschiffen

Kotor ist eine wunderschöne Stadt, in der alle Sehenswürdigkeiten bequem zu Fuß erreichbar sind. Hier sind einige Highlights, die Sie nicht verpassen sollten übersichtlich auf einer Karte, darunter mehr Details zu den Sehenswürdigkeiten:

Kotor Map

Altstadt von Kotor

Altstadt von Kotor in Montenegro
Altstadt

Die Altstadt von Kotor ist ein malerisches und historisches Viertel, das von imposanten Mauern umgeben ist und zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Sie zeichnet sich durch ihre engen, verwinkelten Gassen und gut erhaltenen mittelalterlichen Gebäude aus, die eine Vielzahl von Stilen, darunter romanische, gotische und barocke Elemente, repräsentieren.

Die Altstadt ist ein beliebter Ort für Besucher, die in die reiche Geschichte und Kultur der Region eintauchen möchten. Zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten gehören der Platz der Waffen, die St. Tryphon Kathedrale und der Clock Tower. Die vielen kleinen Cafés, Restaurants und Geschäfte laden zum Verweilen und Entdecken ein.

Ein Highlight ist der zentrale Platz, der oft für Veranstaltungen und Märkte genutzt wird. Hier können Besucher lokale Spezialitäten probieren und die lebendige Atmosphäre genießen. Die Altstadt ist auch ein perfekter Ausgangspunkt, um die Festung von Kotor zu erklimmen und die beeindruckende Aussicht auf die Bucht zu genießen.

Ein Spaziergang durch die Altstadt von Kotor ist ein unvergessliches Erlebnis, das die charmante Atmosphäre und die faszinierende Geschichte dieser bezaubernden Stadt hautnah erlebbar macht.

St. Tryphon Kathedrale

Die St. Tryphon Kathedrale (Katedrala Svetog Tripuna) ist eines der bedeutendsten Wahrzeichen von Kotor und wurde im Jahr 1166 erbaut. Diese beeindruckende romanische Kirche ist dem heiligen Tryphon, dem Schutzpatron von Kotor, gewidmet. Die Kathedrale zeichnet sich durch ihre markante Fassade mit zwei Türmen und kunstvollen Verzierungen aus. Im Inneren finden Besucher wunderschöne Fresken und einen prächtigen Altar, die die spirituelle Atmosphäre des Ortes verstärken.

Die Kathedrale hat eine reiche Geschichte und wurde nach einem Erdbeben im Jahr 1667 restauriert. Sie spielt eine zentrale Rolle im religiösen Leben der Stadt und wird jedes Jahr am 3. Mai mit einem großen Fest zu Ehren des heiligen Tryphon gefeiert. Der Eintritt zur Kathedrale ist kostenlos, jedoch sind Spenden für die Erhaltung willkommen. Ein Besuch der St. Tryphon Kathedrale ist ein absolutes Muss für jeden Reisenden in Kotor und bietet einen faszinierenden Einblick in die kulturellen Wurzeln der Region.

Festung von Kotor (San Giovanni)

Blick auf die Bucht von Kotor mit zwei Kreuzfahrtschiffen
Blick auf die Bucht von Kotor

Die Festung von Kotor (San Giovanni) ist eine beeindruckende Befestigungsanlage, die hoch über der Stadt thront und einen atemberaubenden Blick auf die Bucht von Kotor bietet. Der Bau der Festung begann im 9. Jahrhundert, und sie wurde über die Jahrhunderte hinweg erweitert und verstärkt. Mit ihren steilen Mauern und Türmen diente die Festung einst als Schutz gegen Angreifer und ist heute ein beliebtes Ziel für Besucher.

Um zur Festung zu gelangen, müssen die Besucher über etwa 1.350 Treppenstufen hinaufsteigen, was eine lohnenswerte Herausforderung darstellt. Der Aufstieg belohnt mit spektakulären Panoramablicken auf die Altstadt von Kotor und die umliegende Landschaft. Der Eintritt zur Festung kostet etwa 8 €, und der Besuch ist besonders in den frühen Morgenstunden oder späten Nachmittagsstunden zu empfehlen, um den Menschenmassen zu entgehen.

Die Festung hat nicht nur eine militärische Funktion, sondern ist auch ein bedeutendes historisches Wahrzeichen, das die reiche Geschichte von Kotor widerspiegelt. Ein Besuch der Festung von Kotor ist ein absolutes Highlight für Reisende, die die Schönheit der Bucht und die Geschichte der Stadt erleben möchten.

Maritimes Museum von Kotor

Das Maritime Museum von Kotor ist ein faszinierendes Ziel für alle, die sich für die maritime Geschichte und Kultur der Region interessieren. Gelegen im Herzen der Altstadt von Kotor, in einem historischen Palast, bietet das Museum einen tiefen Einblick in die seefahrerischen Traditionen Montenegros und der Bucht von Kotor.

Das Museum ist von Montag bis Freitag von 09:00 bis 18:00 Uhr und am Wochenende von 09:00 bis 13:00 Uhr geöffnet, was den Besuchern die Möglichkeit gibt, die Ausstellungen in einem entspannten Umfeld zu erkunden. Auf zwei Etagen sind beeindruckende Exponate ausgestellt, die die Geschichte der Schifffahrt in dieser Region widerspiegeln.

Zu den Höhepunkten der Sammlung gehören detaillierte Schiffsmodelle, die verschiedene Typen von traditionellen Booten und Schiffen zeigen, die über Jahrhunderte hinweg in der Bucht von Kotor genutzt wurden. Diese Modelle bieten nicht nur einen Einblick in die Baukunst, sondern auch in die Entwicklung der Seefahrt und des Handels in der Region.

Cats Museum

Katzenmuseum "Cats Museum" in Kotor, Montenegro
Cats Museum

Das Katzenmuseum (Cats Museum) in Kotor ist ein einzigartiges und charmantes kleines Museum, das ganz den Katzen gewidmet ist. Es beherbergt eine Sammlung von über 100 verschiedenen Ausstellungsstücken, darunter Fotografien, Kunstwerke, Postkarten und Souvenirs, die die Beziehung zwischen Menschen und Katzen zelebrieren. Das Museum ist täglich von 10:00 bis 20:00 Uhr geöffnet, und der Eintritt beträgt nur 1 €.

Ein Highlight ist die Sammlung von Schildern und Geschichten über die Katzen, die das Leben in Kotor und die Bedeutung dieser Tiere in der Stadt dokumentieren. Für Katzenliebhaber ist das Museum ein absolutes Muss und bietet eine unterhaltsame Möglichkeit, mehr über die lokale Kultur und die Vorliebe der Einwohner für ihre feline Begleiter zu erfahren.

Our Lady of the Rocks

Our Lady of the Rocks in Perast
Our Lady of the Rocks

Our Lady of the Rocks, auch bekannt als Gospa od Škrpjela, ist eine der beiden malerischen Inseln, die sich vor der charmanten Stadt Perast in der Bucht von Kotor befinden. Diese kleine Insel beherbergt eine beeindruckende Kirche, die für ihre faszinierende Entstehungsgeschichte berühmt ist. Die Anreise zur Insel erfolgt ausschließlich mit dem Boot, und die Fahrt kostet etwa 5 € für Hin- und Rückfahrt. Der Eintritt zur Kirche beträgt 2 €.

Laut einer Legende entdeckten zwei Brüder aus Perast eine Ikone der Jungfrau Maria mit dem Kind Jesus auf einem Felsen im Meer. Als sie die Ikone nach Hause brachten, verschwand sie über Nacht und erschien am nächsten Tag erneut auf dem ursprünglichen Felsen. Nach mehreren ähnlichen Vorfällen kamen sie zu der Überzeugung, dass die Ikone an diesem Ort bleiben wollte. Daraufhin beschlossen sie, eine Kirche auf dem Felsen zu errichten, die später zu einem bedeutenden Wallfahrtsort wurde.

Sowohl die Insel als auch die Kirche sind absolut sehenswert und bieten eine einmalige Gelegenheit, die lokale Kultur und Geschichte hautnah zu erleben. Die Umgebung der Insel ist atemberaubend, und die Aussicht auf die Bucht von Kotor macht den Besuch zu einem unvergesslichen Erlebnis.

Landausflüge ab Kotor

Für diejenigen, die Kotor verlassen möchten, gibt es zahlreiche Möglichkeiten, Montenegro im Rahmen eines Ausflugs zu erkunden. Sie können zwischen von der Reederei organisierten Landausflügen oder Angeboten lokaler Veranstalter wie GetYourGuide oder Viator wählen.

Wir haben einen Ausflug mit dem Anbieter „Meine Landausflüge“ unternommen und waren sehr zufrieden. Zu den angebotenen Touren gehören Besuche des Nationalparks Durmitor und des Njegoš-Mausoleums.

Eine weitere Möglichkeit ist die Anmietung eines Mietwagens, um Montenegro auf eigene Faust zu erkunden. Die Hauptstraßen sind in der Regel gut ausgebaut, während auf Nebenstraßen Vorsicht geboten ist. Beachten Sie, dass innerorts eine Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h und außerorts 80 km/h gilt.

Lovcen Nationalpark

Unweit von Kotor entfernt führt eine Straße über die Serpentinen von Kotor zum Lovcen Nationalpark. Die Straße wurde im 19. Jahrhundert von Österreich-Ungarn gebaut und führt 25 enge Kurven immer höher auf den Berg. Die Sicht wird mit jeder Kurve immer schöner und bietet einen grandiosen Ausblick auf die Bucht von Kotor. Insgesamt dauert die Fahrt zum Lovcen Nationalpark über die Serpentinen ca. 1h-1.5h.

Eingang zum Mausoleum von Petar II Petrovic-Njegos
Eingang zum Mausoleum von Petar II Petrovic-Njegos

Auf dem Gipfel des zweithöchsten Berges im Lovcen Nationalpark befindet sich das Mausoleum von Petar II Petrovic-Njegos. Zu ehren des Dichters wurde auf der Spitze des Berges ein beeindruckendes Mausoleum erbaut. Anstrengende 461 Stufen führen auf den Berg bis zum Mausoleum. Auf der Rückseite des Mausoleums führt ein Weg zu einer Aussichtsplattform mit atemberaubenden Blick über den Nationalpark und Montenegro. Eintritt in den Nationalpark kostet 2€ pro Person. Eintritt in das Mausoleum kostet 5€ pro Person.

Vom Mausoleum sind es ca. 30min Fahrt zur ehemaligen Hauptstadt Montenegros Cetinje. Dort lohnt sich u.a. ein Besuch des Kloster, der Vlaska Kirche sowie des Nationalmuseum von Montenegro.

Sveti Stefan ist eine kleine Insel in der Nähe von Budva und ein beliebtes Fotomotiv in Montenegro. Auf der Insel ist heute ein luxuriöses Fünf-Sterne-Resort.

Der Skadar See ist der größte See der Balkanhalbinsel und erstreckt sich über den Süden Montenegros bis in den Norden Albaniens. Der See bietet eine atemberaubende Landschaft und ist das Zuhause von über 260 Vogelarten. Wir hatten ab Rijeka Crnojevica eine Bootsfahrt auf dem Skadar See unternommen. Von Kotor ist der Skadar See ca. 1h 15min Autofahrt entfernt (ca. 65km).

Nationalpark Durmitor

Im Norden Montenegros erstreckt sich der Nationalpark Durmitor, ein atemberaubendes UNESCO-Weltnaturerbe seit 1980. Mit seinen majestätischen Bergen, tiefen Schluchten und saphirblauen Bergseen zählt der Park zu den beeindruckendsten Naturlandschaften Europas. Der höchste Gipfel im Nationalpark ist der Bobotov Kuk, der sich mit stolzen 2.522 Metern in den Himmel erhebt und Wanderer sowie Bergsteiger anzieht.

Der Nationalpark bietet eine Vielzahl von Aktivitäten, darunter Wandern, Klettern, Rafting und Skifahren. Besonders eindrucksvoll ist die Tara-Schlucht, die größte und tiefste Schlucht Europas. Diese spektakuläre Schlucht erstreckt sich über 78 Kilometer und erreicht an manchen Stellen eine Tiefe von etwa 1.300 Metern. Zum Vergleich: Der berühmte Grand Canyon in den USA ist maximal 1.800 Meter tief. Aufgrund ihrer beeindruckenden Größe und Schönheit wird die Tara-Schlucht oft als Europas Grand Canyon bezeichnet.

Die Umgebung des Parks ist nicht nur landschaftlich reizvoll, sondern auch reich an biologischer Vielfalt. Hier finden sich zahlreiche Tier- und Pflanzenarten, von denen viele endemisch sind. Die sauberen, klaren Gewässer der Tara bieten ideale Bedingungen für eine Vielzahl von Fischen und anderen Wasserlebewesen. Zudem sind die Bergseen, wie der Schwarze See (Crno Jezero), beliebte Ausflugsziele für Naturliebhaber und Fotografen.

Der Nationalpark Durmitor ist ein wahres Paradies für Outdoor-Enthusiasten und bietet unzählige Möglichkeiten, die beeindruckende Natur zu erkunden. Egal, ob Sie die ruhigen Bergseen, die majestätischen Gipfel oder die tiefen Schluchten bewundern möchten, Durmitor ist ein Ort, der unvergessliche Erlebnisse und atemberaubende Ausblicke verspricht.

Felsenkloster Ostrog

Das Felsenkloster Ostrog ist eines der bedeutendsten Klöster der serbisch-orthodoxen Kirche und zieht jährlich tausende Pilger und Touristen an. Es befindet sich etwa 15 km von Danilovgrad in Richtung Nikšić, in einer beeindruckenden Lage am Abhang des Prekornica-Gebirges. Das Kloster wurde 1656 von dem heiligen Vasilije von Ostrog gegründet und ist ein herausragendes Beispiel für die Architektur der Barockzeit.

Das Kloster erstreckt sich über zwei Ebenen, wobei die obere Ebene in den Felsen hineingebaut wurde und eine atemberaubende Aussicht auf die umliegenden Landschaften bietet. Es ist ein wichtiger Wallfahrtsort für Gläubige, die zum Grab des heiligen Vasilije kommen, dessen Körper im Kloster aufbewahrt wird. Vasilije wird als Wundertäter verehrt, und viele Menschen berichten von Heilungen und spirituellen Erfahrungen, die sie während ihres Besuchs im Kloster gemacht haben.

Die Innenräume des Klosters sind mit beeindruckenden Fresken geschmückt, die Szenen aus dem Leben Christi und der Heiligen zeigen. Besonders bemerkenswert sind die farbenfrohen Wandmalereien in der Kirche, die die Kunstfertigkeit der damaligen Zeit widerspiegeln.

Das Felsenkloster Ostrog ist nicht nur ein Ort der Anbetung, sondern auch ein Symbol des Glaubens und der Resilienz, das während der verschiedenen Kriege und politischen Umbrüche in der Region eine wichtige Rolle gespielt hat. Die Lage des Klosters in der beeindruckenden Berglandschaft, umgeben von Natur, schafft eine ruhige und meditative Atmosphäre, die viele Besucher anspricht. Ein Besuch des Klosters ist eine einmalige Gelegenheit, die spirituelle Tiefe der serbisch-orthodoxen Tradition zu erleben und die Schönheit der montenegrinischen Landschaft zu genießen.